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Einfluss von Kühlschmierstoffen auf die Zerspanung von Metall: Effizienz und Qualität steigern

Autorenbild: Thomas StrobelThomas Strobel

Aktualisiert: 9. März

Drei verschiedene Kühlschmierstoffe auf dem Boden dargestellt: goldenes Öl links, milchige Emulsion in der Mitte und synthetischer KSS rechts, optisch durch vertikale Linien in einem Bild getrennt.
Vielfalt der Kühlschmierstoffe

Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Standzeit Ihrer Werkzeuge verdoppeln, die Oberflächenqualität Ihrer Werkstücke verbessern und gleichzeitig die Produktionskosten senken. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Genau hier kommen Kühlschmierstoffe ins Spiel. In der Zerspanung von Metall – sei es beim Fräsen, Drehen oder Bohren – sind sie ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Doch wie wirken sie wirklich, und worauf kommt es bei ihrer Auswahl an? In diesem Beitrag beleuchten wir den Einfluss von Kühlschmierstoffen und geben Ihnen praxisnahe Tipps, um Ihre Fertigung auf das nächste Level zu heben.


Was genau machen Kühlschmierstoffe in der Zerspanung?


Kühlschmierstoffe – oft kurz als KSS bezeichnet – haben in der Zerspanung von Metall mehrere Aufgaben. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Hitzeentwicklung an der Schnittstelle zwischen Werkzeug und Werkstück zu reduzieren. Beim Fräsen von Stahl oder Aluminium können Temperaturen von über 600 °C entstehen, was Werkzeuge schnell verschleißt und die Materialstruktur verändert. KSS kühlt diese Zone effektiv ab und verlängert so die Lebensdauer von Hartmetall- oder HSS-Werkzeugen.


Ein weiterer Vorteil: Sie schmieren. Durch die Reduzierung der Reibung zwischen Werkzeug und Span wird weniger Kraft benötigt, was den Energieverbrauch senkt und die Oberflächenqualität verbessert. Besonders bei anspruchsvollen Werkstoffen wie Titan oder Edelstahl ist dies entscheidend. Studien zeigen, dass der richtige Kühlschmierstoff den Werkzeugverschleiß um bis zu 40 % reduzieren kann – ein klarer Wettbewerbsvorteil in der Fertigungsindustrie.


Welche Arten von Kühlschmierstoffen gibt es?


Nicht jeder Kühlschmierstoff ist für jede Aufgabe geeignet. Die Wahl hängt vom Werkstoff, der Zerspanungstechnik und den Anforderungen ab. Grundsätzlich unterscheidet man drei Haupttypen:


  1. Ölbasierte Kühlschmierstoffe: Ideal für schwere Zerspanungsprozesse wie das Drehen von gehärtetem Stahl. Sie bieten hervorragende Schmierung, sind jedoch weniger effektiv bei der Kühlung.


  2. Wasserbasierte Emulsionen: Diese Mischung aus Wasser und Öl ist ein Allrounder – sie kühlt gut und schmiert ausreichend. Perfekt für das Fräsen von Aluminium oder Kupfer.


  3. Synthetische KSS: Sie enthalten keine Öle, sind umweltfreundlicher und bieten eine hohe Kühlleistung. Besonders in der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung (HSM) auf CNC-Maschinen sind sie beliebt.


Ein Beispiel: Beim Bohren tiefer Löcher in Edelstahl sorgt eine wasserbasierte Emulsion dafür, dass Späne effizient abtransportiert werden, während die Bohrkrone kühl bleibt. Die Wahl des richtigen KSS ist also eine Wissenschaft für sich – und ein Hebel für mehr Produktivität.


Einfluss auf Werkzeugauswahl und Prozessparameter


Kühlschmierstoffe beeinflussen nicht nur die Werkzeuge, sondern auch die gesamte Prozesskette. Nehmen wir die Zerspanung von Aluminium: Ohne KSS können sich Späne am Werkzeug festsetzen (sogenanntes „Aufbauschneiden“), was zu Brüchen führt. Mit einem passenden KSS wie einer Emulsion wird dieser Effekt minimiert, und Sie können höhere Schnittgeschwindigkeiten fahren. Das Ergebnis? Kürzere Zykluszeiten und eine glattere Oberfläche.


Auch die Werkzeugauswahl profitiert: Moderne beschichtete Werkzeuge, etwa mit TiAlN (Titan-Aluminium-Nitrid), arbeiten besonders gut mit synthetischen KSS zusammen, da diese die thermische Belastung reduzieren. Für Fachleute lohnt sich ein Blick auf aktuelle Trends: Minimalmengenschmierung (MMS) gewinnt an Bedeutung. Hier wird nur eine geringe Menge KSS als feiner Nebel appliziert – nachhaltig und effizient, vor allem beim Schleifen oder Fräsen.


Erfahren Sie mehr über die Vorteile von Werkzeugbeschichtungen in unserem


Nachhaltigkeit und Herausforderungen in der Praxis


Ein oft übersehener Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Traditionelle Kühlschmierstoffe können umweltschädlich sein, wenn sie nicht richtig entsorgt werden. Zudem erfordert ihre Herstellung Ressourcen. Hier setzt ein Trend an: Biobasierte KSS oder Recycling-Systeme, die den Verbrauch um bis zu 50 % senken können. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, punkten nicht nur bei der Umweltbilanz, sondern auch bei Kunden.


Doch es gibt Herausforderungen: Die falsche Anwendung – etwa zu wenig Druck beim KSS-Zufluss – kann die Wirkung zunichtemachen. Auch die Kompatibilität mit Werkstoffen ist entscheidend. Beim Bearbeiten von Keramik-Verbundwerkstoffen kann ein falscher KSS sogar Schäden verursachen. Praxis-Tipp: Testen Sie neue Kühlschmierstoffe zunächst an einem Prototypen, bevor Sie sie in die Serienproduktion übernehmen.


Fazit: Einfluss von Kühlschmierstoffen als Schlüssel zum Erfolg


Kühlschmierstoffe sind mehr als nur ein Hilfsmittel – sie sind ein zentraler Baustein für effiziente und präzise Zerspanung. Sie verlängern die Werkzeuglebensdauer, verbessern die Oberflächenqualität und ermöglichen optimierte Prozessparameter, egal ob Sie Stahl fräsen, Aluminium drehen oder Titan bohren. Die richtige Auswahl und Anwendung kann Ihre Produktion nachhaltiger und wirtschaftlicher machen.


Möchten Sie Ihre Zerspanungsprozesse optimieren oder haben Fragen zur Wahl des passenden Kühlschmierstoffs? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren oder kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung. Lassen Sie uns gemeinsam die Fertigung von morgen gestalten!

 
 
 

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